DogFrisbee Freestyle-Element: Fakie

Schritt für Schritt zur variantenreichen und erfolgreichen Freestyle-Kür

 

Hundefrisbee ist facettenreich und bietet daher viel Freiraum für Individualität. Neben den unterschiedlichsten Würfen, Ab- und Übersprüngen, bedienen sich viele Frisbeespieler auch aus dem Bereich Trickdog. In diesem Artikel möchte ich euch zeigen, wie der FAKIE aufgebaut wird. Aber zuerst muss geklärt werden, was der Fakie denn nun wirklich ist.

Beim FAKIE springt der Hund gegen den Körper des Hundeführers und landet wieder auf der Stelle, an der er abgesprungen ist. Aus dem Trickdog kennt man diesen Trick auch unter dem Namen Bounce. Neben dem normalen Fakie gibt es auch die Möglichkeit, dem Hund vor diesem eine Scheibe zu werfen. Er springt also ab, fängt die Scheibe, drückt sich beim Hundeführer ab und landet wieder in Ausgangsposition. Dies nennt man im Frisbee JAKIE.

Beim Fakie kann man kreativ werden. Ob der Hund diesen am Bauch, Rücken, Oberschenkel oder den Füßen des Hundeführers zeigt, ist völlig egal. Der Aufbau sollte anfangs aber gleich sein, so versteht der Hund einmal den Ablauf. Ist das Prinzip verstanden, kann man schnell und einfach unterschiedliche Varianten ausprobieren. Auf Hundefrisbeeturnieren zählt ein Jakie als Element, das einzeln bewertet werden kann. Wird er ohne geworfene Frisbee als Fakie gezeigt, fließt er bei der Bewertung von Gesamteindruck oder Wow-Faktor ein. Es bringt Abwechslung in die Routine und kann gut zur Vorbereitung für Vaults, die wenig Abstand benötigen, genutzt werden.

 

Kann jeder Hund einen Fakie lernen?

Wie so oft, kann man auch hier keine Pauschalaussagen treffen. Sicherlich könnte auch eine Dogge das Ganze erlernen, ob dies auf Dauer gut für sie ist, ist was anderes. Vor allem sollte der Mensch sich aber bewusst darüber sein, was für eine Wucht hinter diesem Trick steckt. Der Hund springt schließlich vor dem Hundeführer ab, drückt sich mit allen vier Pfoten am Bauch ab und springt wieder zurück. Er nutzt den Menschen also als Abdrückpunkt.

Einfach so mit dem Training starten?

Jedem Hundehalter sollte klar sein, dass der Hund vor jedem Training aufgewärmt werden muss. Der Hund sollte ordentlich warm gelaufen sein, um Bänder und Muskeln aufzuwärmen. Viele Wege führen nach Rom. Auch für das Fakie-Training gibt es sicherlich einige Wege. Zwei davon werde ich euch erläutern.

  • Variante mit Spielzeug
  • Variante mit Leckerchen

 

Variante mit SpielzeugVariante mit Spielzeug

Zuerst sollte der Hundeführer ein Spielzeug haben, das der Hund ziemlich toll findet. Mit diesem Aufbau kommen die beutemotivierten Hunde
schnell voran. Beuteeumel, die Spielzeug eher langweilig finden, haben bei der zweiten Variante mehr Ausdauer.

Schritt 1: Blickkontakt aufbauen und belohnen

Im ersten Schritt geht es erst einmal darum, dem Hund beizubringen, dass er auf uns warten muss. Wenn wir beim Fakie-Training den Hund einfach machen lassen würden, wäre die Gefahr groß, dass er uns dabei blöd trifft. Der Hundeführer kniet sich vor den Hund, als Rechtshänder stellt er das rechte Bein auf und platziert den Hund links neben seinem Bein. Der Hundeführer hält in der rechten Hand ein Spielzeug und nimmt dieses an die rechte Schulter. Will der Hund von sich aus nun eine Aktion zeigen, wird er mit der linken Hand anfangs blockiert. Erst nach Blickkontakt wird der Hund gelobt und durch Bewegen des Spielzeuges motiviert, etwas zu tun. Der Hundeführer nimmt das Spielzeug rechts zur Seite, sodass der Hund über das Bein springen müsste, um daranzukommen. Gerne kann dafür auch vor dem Hundeführer ein Stuhl oder ähnliches platziert werden, dass der Hund nicht am Bein vorbeilaufen kann. Viele Hunde springen hier nun vom angewinkelten Bein ab, um an das Spielzeug zu gelangen. Springt der Hund nur drüber, muss das Spielzeug höher gehalten werden. Das Ganze wird dann gelobt und gefeiert. Als nächstes macht der Hundeführer bei diesem Ablauf, nachdem der Hund geguckt hat und loslegen möchte mit dem Sprung, eine Wurfbewegung nach vorne. Er lehnt sich also nach hinten, klopft mit dem Spielzeug nach dem Blickkontakt an seine Schulter und sobald der Hund in die Richtung springt, wirft der Hundeführer das Spielzeug nach vorne weg. Somit verändern wir jetzt den Weg, den der Hund springen will. Vorher wollte er rechts über das Bein hinweg, jetzt soll er im besten Fall auf das Bein und nach vorne wegspringen.

Schritt 2: Position verändern

Als nächstes geht es jetzt darum, dem Hund mehr Fläche zu geben. Vorerst haben wir ja das Bein angewinkelt, um dem Hund erst einmal zu zeigen, dass er wirklich den Boden verlassen muss. Jetzt geben wir ihm mehr Fläche, um sich abzustoßen. Der Hundeführer positioniert den Hund nun schräg links vor sich, dreht das rechte Knie (der Hundeführer kniet immer noch) nach rechts außen weg und lehnt sich nach hinten. Der Hundeführer hält das Spielzeug wieder an seiner rechten Schulter und klopft nach Blickkontakt des Hundes damit auf seine Schulter. Sobald der Hund ansetzt und gegen den Hundeführer springt, wird das Spielzeug nach vorne weggeworfen. Wir arbeiten anfangs also eher in einem Dreieck, damit der Hund erst einmal eine Chance hat zu lernen, wie er seinen Körper beim Fakie zu benutzen hat. Als Belohnung folgt natürlich gerne ein Zerrspiel.

Tipp:
Bei Hunden, die zu gerne spielen und das geliebte Spielzeug nur ungerne hergeben, sollte einfach ein zweites Spielzeug zur Hand sein. Gerne auch das gleiche, um die Wertigkeit beizubehalten. So kann nach dem werfen das zweite hervorgeholt werden, um den Hund wieder in die Arbeit zu kriegen.

Schritt 3: Kommando aufbauen und aufstehen

Hat der Hund auch das verstanden, können wir loslegen ein Kommando aufzubauen. Der Hund wird wie immer vor dem Hundeführer platziert, dieser wartet auf Blickkontakt, gibt das neue Wort und anschließend die Hilfe mit dem Spielzeug, die er vorher auch genutzt hat. Zuhören ist enorm wichtig bei solchen Elementen, da der Hundehalter oft etwas länger braucht, um sich in Position zu bringen. Ist das Wortsignal eingebaut, kann der Hundeführer aufstehen und das Ganze im Stehen ausprobieren. Anfangs hilft es noch, wenn der Hundeführer das rechte Bein im Stehen etwas rechts nach außen stellt, Oberkörper zurück und Spielzeug wieder an die rechte Schulter. Hund schaut, Hundeführer gibt das Kommando und anschließend wird mit dem Spielzeug gewackelt. Der Hund springt gegen den Hundeführer, und dieser wirft das Spielzeug nach vorne.

Schritt 4: Spielzeug abbauen

Im letzten Schritt geht esjetzt darum, das Spielzeug abzubauen. Der Hundeführer wirft dabei das Spielzeug nicht mehr nach vorne weg, sondern macht mit diesem eine große Rührbewegung über den Hund hinweg (gegen den Uhrzeigersinn). Der Hundeführer stellt sich also vor, er würde einen riesigen Topf Suppe gegen den Uhrzeigersinn umrühren – ganz schnell. So kann er dem Hund die Sprungbewegung vorgeben und der Hund lernt wieder fast auf dem Startpunkt zu landen. Wenn der Hundeführer das Kommando jetzt auch ohne Beute machen möchte, sollte das Spielzeug immer kleiner werden. So kann man es wunderbar in der Faust verstecken und ab und an bei einem Durchgang auch schon weglassen. Belohnung danach muss natürlich trotzdem sein. 

 

Variante mit LeckerchenVariante mit Leckerli

Hochwertige Leckerchen sind hier von Vorteil. Sie sollten zudem groß genug sein, dass der Hund sie gut sehen kann, wenn sie auf den Boden fliegen. 

Schritt 1: Auf den Schoß springen

Bei dieser Variante kann der Hundeführer es sich erst einmal gemütlich machen. Gut ist eine Sitzmöglichkeit ohne Armlehnen. Ein Hocker oder ähnliches eignet sich dafür super. Als Rechtshänder platziert der Hundeführer den Hund auf seiner linken Seite. Das Leckerchen wird nun rechts hinter den zusammengepressten Oberschenkeln gehalten und zwar genau eine Hundehöhe Abstand zum Bein. Der Hund soll die Beine schließlich als Plattform nutzen, um an den Keks zu kommen. 

Tipp:

Zwei Fehler könnten sich jetzt einschleichen. Erstens: der Hund möchte immer an den Beinen vorbeilaufen. Dazu vorübergehend wieder den Stuhl vor den Hundeführer stellen, um den Umweg zu begrenzen. Zweitens: der Hund kommt immer nur mit den Vorderpfoten auf die Beine. Dies anfangs auf jedenfall loben, aber nicht mit Futter belohnen. Der Hund soll sich mehr anstrengen, er wird runter geschoben und erneut motiviert, auf die Beine zu springen. Hat der Hund das auf-die-Beine-Aufspringen verstanden, kann mit dem nächsten Schritt weitergearbeitet werden.

Schritt 2: Richtungsänderung

Gerne arbeite ich bei einigen Hunden mit externer Belohnung. Hund und Hundeführer platzieren sich nun wie auch schon vorher, nur dass jetzt zwei Meter entfernt ein kleiner Teller mit einer Superbelohnung steht. Der Hundeführer sagt dem Hund jetzt, dass er auf die Beine springen soll und sobald er dies getan hat, darf er sofort los in Richtung Jackpot. Nach und nach wird dieser Ablauf schneller stattfinden. Hat der Hund diesen verstanden, wird er schrittweise frontaler vor dem Hundeführer platziert. Hier aber bitte kleinschrittig vorgehen, damit sich keine Fehler einschleichen. Irgendwann sitzt der Hund also vor dem Hundeführer. Wenn nicht mit externer Belohnung gearbeitet wird, kann der Keks aus der Hand auch im richtigen Moment, wenn der Hund auf den Beinen ist, nach vorne weggeworfen werden.

Schritt 3: Kommando aufbauen und aufstehen

Wie auch bei der anderen Variante wird jetzt das Wortsignal eingebaut. Erst das neue Wort sagen, dann die alte Handbewegung. Ist das Wortsignal eingebaut, kann der Hundeführer aufstehen und das Ganze im Stehen machen. Anfangs kann es helfen, sich noch an einem Baum oder ähnlichem anzulehnen. So hat der Hund noch etwas angewinkelte Beine zur Hilfe. Nach und nach muss der Hundeführer sich dann mehr aufrichten. Auch hier kann dann das Leckerchen im Stehen an die rechte Schulter genommen werden, der Hund bekommt das Wortsignal „Fakie“ und anschließend die Handbewegung.

Das Leckerchen kann dann nach vorne geworfen oder nach der Rührbewegung (siehe Schritt 4 Aufbau mit Spielzeug) aus der Hand gegeben werden.

Klappt der Fakie, kann dann dazu übergegangen werden, diesen auch an anderen Körperteilen zu üben. Viel Spaß beim Springen!

 

 

 

 

 

 

FOTOS: MANUELA NÄTHER

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