Saisonauftakt nach Maß: B.A.C.K. 2020

Sheltie LeGo wird in dem Jahr geboren, als in Kreuth zum ersten Mal die European Championship ausgetragen wird. 2015. Knapp fünf Jahre später steht der aus österreichischer Zucht stammende Rüde auf Platz 3 im Finale der Bavarian Agility Challenge Kreuth. Seine Hundeführerin ist die 17-Jährige Conni Raschbauer, die erst seit drei Jahren diesen Sport ausübt und sich gegen 107 Starter in ihrer Klasse durchsetzt. 

Insgesamt starten um die 750 Hunde in den drei Größenklassen. Das Besondere der B.A.C.K., die alle zwei Jahre stattfindet, ist ganz klar die Mischung. Hier können sich Hobbysportler mit den ganz Großen ihrer Szene „duellieren“, hier laufen normale Vereinssportler gegen Welt- und Europameister. „Das Gefühl ist toll!“, sagt mir die junge Österreicherin und fügt hinzu, dass es einzigartig ist, sich auf so einem großen Turnier mit internationalen Top-Läufern messen zu können. In das oberpfälzerische Rieden kommen viele Gäste aus dem Ausland. Auf den Parkplätzen sieht man neben den deutschen Nummern auch italienische, österreichische, belgische, tschechische, polnische, französische, niederländische, slowenische und schweizerische und ich habe sicher welche vergessen. Sie alle komplettieren die große Agilityfamilie, die längst nicht mehr nur regional ist. Der hohe Stellenwert dieses Events, das über drei Tage geht, wird mehr als deutlich.

Die Organisation verlangte also einiges von den ehrenamtlichen Helfern, die rund um Angelika Just wirklich tolle Arbeit geleistet haben. Es gab sehr viel positives Feedback. Auch in den sozialen Netzwerken war man voll des Lobes.

Die 17-jährige amtierende Junioren-Europameisterin muss sich im Finale nur dem EO-Sieger von 2015 Sandi Okanovic mit MIYA und Franziska Homburg aus Bielefeld mit YOU geschlagen geben. Für den slowenischen Sieger scheint Gut Matheshof überhaupt der perfekte Wettkampfort zu sein, denn er gewann seinen Europameister-Titel 2015 ebenfalls hier. 

Die Pferdesportanlage Kreuth steht für super Bodenverhältnisse, eine tolle, weitläufige Anlage, fantastische, internationale Richter, anspruchsvolle Parcours und viel Stimmung. 

Kreuth ist also längst bekannt in der Hundesportwelt. Neben den Agilitysportlern haben auch die CaniCrosser schon die Vorzüge der Anlage entdeckt und führen hier Events durch. StrongDog SOUTH beispielsweise findet immer um Ostern statt. Auch die Deutsche Meisterschaft im Horse und Dogtrail fand hier 2016 statt und verbindet damit die Hunde- und Pferdesportszene.

In der Hauptarena, in der auch hochklassige Springreitturniere stattfinden, standen drei Ringe, in denen parallel gelaufen wurde. Nach jedem Lauf erhielten die fehlerfreien Teams eine Ehrenschleife. Am Samstagabend fanden die Finalläufe statt. Der Finallauf war für alle Größenklassen gleich und ermittelte die drei Sieger der einzelnen Klassen. Gesetzt waren alle jugendlichen Starter bis Geburtsjahr 2002, qualifizieren konnten sich alle anderen in den zwei Samstagsläufen.

Im SMALL-Finale standen 22 Starter. Den 211 Meter langen Parcours absolvierte der Sieger fehlerfrei in 40,87 sec. LeGo brauchte 2,02 sec. länger, blieb auch fehlerfrei, was in diesem Lauf nur fünf Teams gelang. 13 Teams liefen ins DIS, darunter leider auch Maik Brands mit seiner SISSY, der klar einer der Mit-Favoriten war. 

„Eigentlich war es ein sehr schöner, nicht allzu schwieriger Parcours“, fand Conni Raschauer. „Es gab einige kleine Verleitungen, die eben vielen Teams zum Verhängnis wurden. Zum Beispiel scheiterten viele beim Slalomeingang. Nach zwei langen Tagen im Sand und einem Start nach 20 Uhr war es schwierig, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und die Konzentration zu finden. Dazu wurde jeder Lauf vom Hallensprecher für das Publikum mitkommentiert und ein eingespieltes Intro begleitete jedes Team zum Start. Schöne Idee, aber da hieß es auch: Nerven behalten!“

Für Conni und ihren Tycancy Let‘s Go hätte der Saisonauftakt nicht besser sein können. Die  B.A.C.K. aber gibt es dann erst im Januar 2022 wieder. Schade!

 

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