Sporthund Praxistreffen Fährte

Vom 22. bis 24. März 2024 hat in Schlegel auf dem Gelände des TSG der Praxistreff Fährte in Kooperation mit Sporthund stattgefunden. Schon zum zweiten Mal dort zu Gast: Hundetrainerin Katharina Haldy (geb. Rohr), die den Teilnehmern viele neue Erkenntnisse bescherte und das Bewusstsein, dass der Hundeführer immer Dinge besser machen kann.

Mal Fährte, mal IGP, mal ein Workshop für die Helfer im Schutzdienst - zweimal im Jahr bietet der TSG Schlegel Seminare und Fortbildungen an. „Wir laden dann immer externe Hundetrainer ein, von denen wir viel lernen können. Selbst wird man ja schnell betriebsblind“, erzählt Yvonne Hertkorn, die im Verein als Ausbildungswart und Vorstand ehrenamtlich tätig ist. Entsprechend schnell sind die Seminare jedes Mal ausgebucht. „Vor allem die begrenzten Plätze für Teilnehmer mit Hund sind schnell weg. Wobei man ja auch als Teilnehmer ohne Hund durchs Zuschauen unheimlich viel lernt und aufsaugt, weil man dann nicht von seinem eigenen Vierbeiner abgelenkt ist“, sagt sie.

Hund macht, was er gelernt hat

Vom 22. bis 24. März konnte sie Katharina Haldy (geb. Rohr) gewinnen, die nun schon zum zweiten Mal in Schlegel ihr Wissen in Sachen Fährte weitergibt. „Uns gefällt, dass Katha die Hundeführer immer zum Nachdenken anregt, warum der Hund wohl so oder so handelt. Und meist ist die Ursache, dass wir als Halter ihm dies irgendwann mal beigebracht haben“, erklärt Yvonne Hertkorn. Diesmal holte sie sich auch Sporthund mit ins Boot, die Veranstaltung zu begleiten. „Sporthund macht dann Werbung für die Veranstaltung und stellt den Hundeführern auch kleine Geschenke zur Verfügung. Diesmal gab es zum Beispiel Leinen oder verschiedene Utensilien für den Hundesport“, freut sie sich über das Engagement. Katha, wie Katharina Haldy in ihren Workshops bei ihrem Spitznamen genannt wird, ist durch ihren ersten Hund Maxx zum Hundesport gekommen. „Ich war 18 Jahre, als ich ihn aus dem Tierheim bekam. Er hatte extreme Verhaltensauffälligkeiten und hat andere Hunde teilweise sogar massiv verletzt. In den Vereinen war man mit ihm und seiner Geschichte völlig überfordert, so dass mir mehrfach zur Euthanasie geraten wurde. Mein Gefühl hat mir aber gesagt, dass sich die Ehrenamtlichen sicher viel Mühe geben, aber einfach nicht genug Wissen vorhanden ist. Also bin ich selbst durch die Lande getingelt und habe mich fortgebildet. Hundesport war einer der Bausteine einer adäquaten Auslastung mit viel Impulskontrolle. Am Ende hat er sogar Sportprüfungen abgelegt und war quasi rehabilitiert“, erzählt Katha.

Lernen von der Mannschafts-Weltmeisterin 2019 im IGP

Mittlerweile blickt die 41-Jährige auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Hundesport zurück. Mit ihrem Malinois Lucky Strike übte sie IGP-Sport aus, bis seine Verletzung die beiden zum Fährtenhundesport (FH) wechseln ließ. Von da an war sie in zwei Disziplinen aktiv: mit Lucky Strike im FH, mit dem zweiten Malinois Ätsch weiterhin im IGP. „Das lief ganz gut: In der Hochphase war ich mehrfache deutsche Meisterin FH und habe im IGP 2019 mit Ätsch und mit meiner Mannschaft auch bei der Weltmeisterschaft in Tschechien ganz oben auf dem Treppchen stehen dürfen. Und wenn etwas gut läuft, fragen die Leute, wie man das macht“, blickt sie in die Vergangenheit. So entwickelte sich aus dem aktiven Wettkampfsport die Leidenschaft als Hundetrainerin und Expertin.

Bunter Mix aus Rasse, Alter und Erfahrung

Diesmal sind zwei Teilnehmer ohne Hund nach Schlegel angereist, weitere elf Teilnehmer haben ihre Hunde dabei. Ein bunter Mix im Hinblick auf Rasse, Alter und Erfahrungsstand: „Von einem knapp acht Monate alten Dobermann-Rüden, der an diesem Tag mit seiner Hundeführerin das Fährten suchen begonnen hat, bis hin zum Spezialisten, der auch schon auf Meisterschaften unterwegs war, war alles dabei“, erzählt Yvonne Hertkorn. Weitere Rassen waren Deutscher Schäferhund, Malinois, X-Herder, Airedale Terrier, Irish Terrier, Rottweiler und Berger Blanc Suisse.

Manche Hunde preschen los

Katharina Haldy arbeitet in ihren Workshops und Trainings kein starres Konzept ab, sondern geht stets flexibel auf die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmer ein. „Fährte ist ein so großes Thema, bei dem man sich thematisch auf viele verschiedene Inhalte konzentrieren kann. Also versuche ich immer, ein Kernthema zu finden. Diesmal haben von den zehn Teilnehmern mit Hunden insgesamt acht Probleme mit der Geschwindigkeit ihres Hundes angesprochen. Also haben wir den Schwerpunkt auf das Tempo gelegt“, erklärt sie. Je mehr der Hund nämlich beim Fährten voranprescht, umso schneller können Fehler passieren. „Die Hundeführer wollten Tipps, wie sie ihren Hund in ein besseres Suchtempo bekommen.“ Und so ging es am Freitagnachmittag direkt mit einem passenden Theorieteil los, wie der Fährtenhundesport später in der Praxis aussehen soll. „Da hatten viele schon erste Aha-Momente, in die Richtung: Natürlich verhält sich mein Hund so oder so, wenn ich mich so oder so verhalte“, sagt Yvonne Hertkorn.

3x Fährte am Samstag und Sonntag

Samstagvormittag ging es raus auf das Fährtengelände, das der Verein zu diesem Zweck von einem Landwirt zur Verfügung gestellt bekommen hat. Auf frischer Einsaat legte jeder Teilnehmer selbst eine kleine Fährte und ließ seinen Hund danach suchen, um Katharina Haldy eine Momentaufnahme des Leistungsstandes zu geben. Die Vorführung jedes Hund-Hundeführer-Teams wurde danach ausführlich in der gesamten Gruppe besprochen und bereits Anregungen für die nächste Fährte am Nachmittag gegeben. Im Mittelpunkt standen stets Gedanken wie: wie kann das zukünftige Training aussehen und gestaltet werden, damit das Team zusammenwächst und gemeinsam Erfolge erreichen kann? „Der Hund einer Teilnehmerin beispielsweise suchte die eigenen Fährten immer etwas versetzt und unsicher ab. Gemeinsam stellten wir fest, dass sie ihre Füße sehr V-förmig aufstellte und damit dem Hund das Signal gab, abzubiegen“, erklärt sie. Erkenntnisse wie diese können richtig hilfreich sein – hatte doch bislang niemand die Hundeführerin darauf aufmerksam gemacht. Bei den zweiten Fährten am Samstagnachmittag konnte man bereits gute Fortschritte bei allen Teilnehmern sehen, da alle Ideen und die Anregungen direkt eingebaut und umgesetzt wurden. Auch hiernach gab es wieder Feedbackgespräch für jedes Hund-Mensch-Team für das dritte Fährtentraining am Sonntagvormittag. Danach war wieder eine intensive Steigerung zu sehen.

Aus Hund-Mensch wird Mensch-Mensch

Sonntagnachmittag waren die Hunde so erschöpft, dass ihnen eine verdiente Ruhepause gegönnt wurde. Kurzerhand wurden deshalb Mensch-Mensch-Teams gebildet, die zusammen die Leinenarbeit simuliert haben. Denn während der drei Fährtentrainings stellte sich heraus, dass sich viele Hundeführer mit dem Leinenhandling beziehungsweise der Leinenführung schwertaten. Beim Fährtenhundesport muss der Hund nämlich an einer zehn Meter langen Leine geführt werden. „Zehn Meter sind sehr lang und man fühlt sich als Führer am Ende so hilflos“, weiß Yvonne Hertkorn nur zu gut. Dazu hat der „Hund“ die Leine um den Arm getragen und von Katha spezielle Aufgaben ins Ohr geflüstert bekommen: nicht gleichmäßig laufen, sondern mal ein bisschen langsamer und dann wieder schneller, mal stehen bleiben und in der Gegend herumschauen - also das, was tatsächlich beim Training oder in der Prüfung passieren kann. Wie kann sich der Hundeführer nun am besten verhalten? Wieviel kommt vorne beim Hund an, wenn der Führer die Leine zu straff hält, zu locker oder nur minimal die Finger bewegt? Erstaunlicherweise sehr viel! Auch das Material der Leine ist entscheidend. „Einem selbstbewussten Hund macht das vielleicht nichts. Aber ein vorsichtigerer Hund unterbricht vielleicht die Sucharbeit, weil er bei jedem Ruck glaubt, eine Info bekommen zu haben“.

Auch Wettkampf-Situationen üben

Im Praxistreff Fährte lernten die Hundeführer vor allem, dass es keine Pauschallösungen gibt. „Jedes Team ist individuell, also muss auch jeder Hund individuell geführt werden“, sagt Katharina Haldy. Denn wo der eine Hund vielleicht mehr Anleitung braucht, marschiert der andere vielleicht selbstbewusst durch. „Ich bin in jedem Fall immer pro Hund – was der Hund nicht oder nicht korrekt ausführt, hat er noch nicht gelernt“, sagt sie. Sie empfiehlt deshalb auch, Prüfungssituationen gezielt zu trainieren. Hundeführer könnten zum Beispiel den Hund mal nicht direkt vor der Haustür starten lassen, sondern mit ihm zunächst eine Stunde irgendwo hinfahren und ihn vorher im Auto warten lassen. So gibt es beim Wettkampf keine bösen Überraschungen. Katharina Haldy ist für alle Hunde und ihre Hundeführer auch außerhalb eines solchen Praxistreffs erreichbar. Interessierte können über www.canem-animo.com oder über die Mobilnummer +49 1573 8310881 mit ihr Kontakt aufnehmen.

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