Klein, aber oho!

Der Sheltie gehört zu den erfolgreichsten Rassen im Agilitysport. Wer glaubt, der kleine Hütehund ist eher der ruhige Vertreter á la „Lassie“, hat das Powerpaket noch nie im Parcours erlebt.

 

Sie sind wendig, extrem flink und lerneifrig. Ideale Voraussetzungen, um neben ihren ursprünglichen Arbeiten als Hütehund insbesondere im Agility voll durchzustarten, die Fangemeinde stetig zu vergrößern und das Gleiche mit den Erfolgen zu tun.

Die Shelties aus der Zucht und Haltung von Tamara Sedlmaier aus Österreich beweisen dies auf großartige Art und Weise. Seit mittlerweile 18 Jahren starten fast jährlich Hunde aus der Zucht „Shelties of Summergarden“ auf der FCI-Weltmeisterschaft und haben dort u.a. im letzten Jahr einen dritten Platz im Individual Small erreicht und den Vizeweltmeistertitel in der Teamwertung.

Rassestatistik WM/EO 2019

„Wendigkeit, Intelligenz, großer Arbeitswille und prädestinierter Körperbau“, das macht den Sheltie nach Tamaras Erfahrungen hervorragend für den Agilitysport geeignet. Der üblichen Rassebeschreibung nach ist der Sheltie ein kleiner, 

langhaariger Arbeitshund, der "seinem Herrn" treu zur Seite steht, Fremden gegenüber etwas reserviert auftritt, dabei aber nicht nervös ist. Diesen Punkten kann Tamara nach vielen Jahren des Zusammenlebens mit Shelties fast komplett zustimmen, ist jedoch überzeugt davon, dass die Reserviertheit fremden Menschen gegenüber eher an der Sozialisierung in der Welpen- und Junghundzeit liegt. 

„Die Prägungsphase entscheidet beim Sheltie, ob er unbekannten Personen gegenüber reserviert aufritt oder sich offen, freundlich und neugierig zeigt.“

Tamara Sedlmeier

 

 

Dabei gibt die 30-Jährige zu, dass das Klischee, die kleinen Arbeitshunde seien sehr bellfreudig, auch stimmt. Sie würde es aber nicht als lästiges Kläffen bezeichnen. Shelties bellen ihrer Meinung nach gerne bei sportlichen Aktivitäten oder melden den Besucher an der Haustür. Sie lassen sich darin aber gut kontrollieren und man kann das Bellen natürlich auch ganz unterbinden. 

Die Hunde sind sehr verfressen, was Tamara selbst schon als Rassemerkmal bezeichnen würde. Ein Sheltie zeichnet sich zudem durch sein selbstbewusstes Wesen aus, das ihn, gepaart mit seiner Lebensfreude und Offenheit gegenüber Mensch und Tier sowie seinem Wunsch, dem Hundeführer zu gefallen, zu einem perfekten Partner im Agilityparcours macht.

Manche Shelties haben einen recht schweren und massiven Körperbau, was ein Nachteil beim Agility sein kann. Und wie bei allen Rassen gibt es auch hier Rassevertreter, die über keinen so großen Bewegungsdrang verfügen. Sie sind im Parcours zwar etwas gemütlicher unterwegs, dafür aber oft fehlerfrei. 

Mancher Sheltie neigt mitunter dazu, sich schwer von seinem Hundeführer zu lösen. Dieses Nicht-von-der-Seite-weichen-wollen führt dann unweigerlich zu Verweigerungen oder Verzögerungen im Parcours. Achtet man bereits im Aufbau darauf und trainiert das Lösen vom Hundeführer und das selbstständige Abarbeiten der Geräte, lässt sich dem aber recht sicher vorbeugen und man hat einen wahren Siegertyp neben sich.

Bei einem sensiblen und arbeitsfreudigen Hund wie dem Sheltie, kann allein die Tonlage während der Übungseinheiten und dem Wettkampf entscheidend sein. Man sollte dem kleinen Powerpaket klare Signale geben, ob das Ausgeführte gut oder nicht gut war und ihm den Spaß an der gemeinsamen Arbeit deutlich zeigen. Das richtige Lob, ggf. verbunden mit einem Leckerchen im richtigen Moment, lassen den Sheltie nach Höchstleistung streben. 

Welche Eignung der kleine Brite im Hundesport entfalten kann, zeigen die Erfolge der Rasse besonders im Agility. Die Dominanz wird auch in der deutschen Agility-Szene deutlich: 14 von 16 Hunden, die sich in den Kategorien SMALL und MEDIUM für die EO 2019 qualifiziert haben, sind Shetland Sheepdogs.

Viele erfolgreiche Hunde stammen aus Tamaras Zucht ... 

 erfolgreiche Shelties of Summergarden

 

Die hohe Lebenserwartung von nicht selten 15 bis 16 Jahren spricht ebenfalls für den Sheltie, zumal auch der Pflegeaufwand bei weitem nicht so groß ist, wie es das Äußere vermuten lässt. Einmal die Woche gebürstet und während des Fellwechsels regelmäßig die Unterwolle herausgearbeitet, dazu zwei- bis dreimal jährlich ein Bad - das reicht, um die Hunde in optimalem Pflegezustand zu halten.

In Bezug auf die Gesundheit der Rasse muss Tamaras Angaben zufolge züchterisch auf einige Dinge ein verstärktes Augenmerk gelegt werden.

CEA: Die Collie Eye Anomalie ist eine Erbkrankheit der Augen, die beim Sheltie zu Sehverlust und sogar Blindheit führen kann. Über einen Gentest bzw. eine Untersuchung eines entsprechenden Facharztes kann ein möglicher Ausbruch dieser Erkrankung mitunter frühzeitig festgestellt werden.

MDR1 Defekt: Die Gabe bestimmter Arzneimittel kann bei Hunden, die unter diesem - fachlich als Multiple Drug Resistance Defekt bezeichneten - Gendefekt leiden, zu Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod des Tieres führen. Daher sollte der Hund zur Sicherheit auf diesen Gendefekt hin untersucht werden. Viele Arzneimittel dürfen betroffenen Hunden nicht verabreicht werden, somit ist es wichtig, dass der Besitzer und der behandelnde Tierarzt hierüber Bescheid wissen und entsprechende Vorsorge treffen können.

Fersenkappenabriss: Der Fersenkappenabriss betrifft das Sprunggelenk und beschreibt eine Schwächung der Fersensehne bis hin zum Sehnenabriss, der sich durch Lahmheit und Schmerzen beim Hund zeigt. In der Regel hilft hier nur eine Operation, um dem Hund ein wieder beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.

Zahnfehler: Zahnfehler kommen beim Sheltie auch vor. Über- oder Unterbiss, fehlende Zähne und Fehlstellungen können dabei auftreten, stehen aber der sportlichen Karriere natürlich nicht im Wege.

Anders sieht es da mit Gelenkserkrankungen aus. Von  HD/ED und  OCD sind Shelties weniger betroffen. Die  Patellaluxation kommt aber, wie bei vielen kleineren Hunderassen auch, immer wieder vor.

Auszug aus dem Rassestandard der SheltiesÜber die Würfe und den Ablauf der Geburten ihrer Hunde kann Tamara fast ausschließlich nur Gutes berichten. „Die Geburten laufen überwiegend normal ab, die Hündinnen agieren meist vom ersten Wurf an sehr instinktsicher.“, erzählt sie. Während manche junge Mutter etwas überfürsorglich ist, möchte eine andere am liebsten sofort nach dem Werfen wieder herumflitzen und mit dem Hundeführer aktiv sein. Mit etwas Geduld und Ruhe sind aber auch diese aktiven sehr gute Mütter.

Shelties sind relativ einfach und pflegeleicht in der Aufzucht. Ihre geringere Größe gegenüber anderen Rassen macht es leichter, sie ab einem angemessenen Alter überall mit hinzunehmen und sie an Alltagseindrücke zu gewöhnen. Was Beweglichkeit, Koordination und Körperbeherrschung angeht, sind die meisten Shelties Frühentwickler und schon mit vier Wochen sehr viel auf ihren Beinchen unterwegs.

Die Shelties "of Summergarden“ haben vom ersten Tag an den Körperkontakt mit Menschen. Ab der vierten Woche kann man die verschiedenen Charaktere der Welpen bereits erkennen. Durch immer aktivere Umwelterkundung kommen stetig neue Verhaltensweisen ans Licht und man kann die Ausprägung der Bereiche Beute- und Hüteeigenschaften, allerdings nicht in der Ausprägung wie es z. B. beim Border Collie der Fall ist, beobachten.

Das Springen ist den meisten Shelties in die Wiege gelegt und sie erkunden nur allzu gerne Klettergeräte und Untergründe. Perfekt für den zukünftigen Start im Agilityparcours. Wer sich einen Sheltie anschafft, hat neben einem tollen Begleiter auch einen sportlich aktiven Hund neben sich, der immer für Aktivitäten zu begeistern ist.

Klein, aber oho eben! 

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